05.03. bis 30.03.2025, 12.00 Uhr, Haus Metternich, Münzplatz 8, Koblenz
Begrüßung: Kulturdezernent Ingo Schneider
Einführung: Dr. Matthias von der Bank, Leiter des Mittelrhein-Museums, Koblenz
Organisation: Sophia Pechau
Ein Teil des Ganzen XI
ist eine Ausstellung von den KünstlerInnen der AKM Walter Metzler, Karl Willems, Karl-Heinz Hennerici, Juliane Gottwald, Cornelia Rößler, Nicolaus Werner, Sophia Pechau
und den GastausstellerInnen Antje Fuß, Masami Hirohata, Katrin Nicklas, Norbert Bersch, Ruth Siegmund und Sibylle Brennberger.
Der Titel lichte Schatten
weist hin auf den für uns KünstlerInnen wichtigsten Sinn, die visuelle Wahrnehmung in Form von Licht. Die Beobachtung nimmt für das Werk eines Jeden von uns einen mehr oder weniger hohen Stellenwert ein. Fällt Licht auf einen Gegenstand, entsteht diametral dazu ein Schatten. Lichte Schatten ergeben sich dort, wo helles Licht gebrochen wird, durch mehrere Lichtquellen oder Reflexionen. Es ist nicht dunkel oder hell, es gibt Nuancen. Selbst wo es dunkel scheint, ist also immer Licht.
In der Ausstellung lichte Schatten haben sich 13 verschiedene Positionen zu dem Thema zusammengetan.
Die klassische Malerei und Zeichnung auf Leinwand bzw. Papier wird gezeigt von den AKM Mitgliedern Walter Metzler, Karl Willems, Karl-Heinz Hennerici, Juliane Gottwald und Sophia Pechau, sowie von Antje Fuß als Gastkünstlerin.
Karl Willems mit Interieur und Stillleben, Walter Metzler mit Zeichnung bzw. Malerei, Karl-Heinz Hennerici mit abstrakten Kompositionen in Acryl, Juliane Gottwald mit Ölgemälden von Blumenportraits und Sophia Pechau mit großformatigen Tuschezeichnungen, Interieurs einer stillgelegten Fabrik.
Antje Fuß aus Bonn, beschäftigt sich in ihren Arbeiten auf Leinwand und Papier auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema Schatten. In ihrer Malerei sind es grob und schnell aufgetragene Farbflächen. In ihren Zeichnungen setzt sie Strich um Strich Pflanzenschatten mit vielen verschiedenen Bleistiften auf Papier. Sie löst Grenzen auf und verdichtet nach innen, sie konzentriert sich auf Details und weitet den Blick auf das Ganze, auf Zusammenhänge.
Weiterhin werden Kombinationen aus Bild und Rauminstallation zu sehen sein, zum Beispiel von Sibylle Brennberger, Nicolaus Werner, Cornelia Rößler, Masami Hirohata und Katrin Nicklas.
Sibylle Brennberger aus Koblenz Güls, ebenfalls Gastausstellerin, ist vertreten mit der zweiteiligen Arbeit bestehend aus einem Licht-Bild und einem Acrylbild mit dem Titel „Schnee (stereo)“. Die gemalten Bilder greifen das Motiv der Stereoskopie auf und variieren es in Größe und Helligkeit.
Als zweite Arbeit zeigt Brennberger eine Installation bestehend aus einem Tisch und darauf liegenden Dia-Rahmen, die mit dem Anfang eines Gedichts von Emily Dickinson: “Before I got my eye put out I liked as well to see” beschriftet sind.
Der AKM Künstler Nicolaus Werner zeigt Zeichnungen auf langen Stoffbahnen aus der Werkreihe Transparenz und Überlagerung, die er in den Raum wachsen lässt, mit den Titeln:
JA ist NEIN und NEIN ist JA 270 x 140, 2 Bahnen/Installation frei im Raum,
Ich suche meine Seele– 270×150, div. Bahnen, Raum- oder Wand-Installation
und
Botschaft 220x120x120, frei im Raum.
Cornelia Rößler der AKM angehörend, präsentiert eine Installation, welche eine Reihe von Fotografien, eine Kleiderstange mit Kleidungsstücken und ein bis zwei Leuchtkästen umfasst. Die Fotografien zeigen die Wüste, sowie die Künstlerin selbst in der Wüste, gekleidet in ein Kleid, das mit Nahaufnahmen der Haut ihrer Eltern bedruckt ist. Zudem sind Bilder zu sehen, auf denen verschiedene Menschen Kleidungsstücke tragen, die mit der Haut anderer Personen bedruckt wurden. Ergänzt wird die Installation durch Zeichnungen.
Als Gast der Ausstellung stellt Ruth Siegmund aus Urbar Papierarbeiten, Papierreliefs und Papierwandobjekte aus. Ihre Arbeiten bestehen aus Wegwerfmaterial wie Tageszeitung und Verpackungsmaterial, welches direkt verarbeitet wird, indem es gerafft, gerissen, geknüllt und geschichtet, aber auch zu einer Papiermasse verarbeitet wird. Im Gestaltungsprozess entstehen abstrakte Werke mit plastischen Strukturen, die mit der Verwendung von Tusche noch zusätzlich lichte Schatten erzeugen.
Mit Arbeiten aus Papier beschäftigt sich ebenfalls die Mainzer Gastkünstlerin Katrin Nicklas. Die Serie von Papierarbeiten und Cutouts sind Werke, die in einem Wechselspiel mit Katrin Nicklas installativen Arbeiten und Arbeiten mit Versatzstücken entstanden sind. Die papiernen Formen ergeben sich zufällig aus den Zwischenräumen und entwickeln durch das materialsparenden Ausschneiden der zuvor geplanten Umrisse eine eigene systematische Formensprache. Durch die Schichtung der immer gleichen Form entstehen Muster und daraus abstrakte räumliche Bildwelten mit Referenzen zur Architektur.
Norbert Bersch wurde eingeladen, seine schwarzweiße, filmbasierte Fotografie auszustellen. Geometrische und organische Formen von Alltagsgegenstände wie z.B. Likörgläser, Eierbecher, Brillen, Tonträger werden im Labor zu Stillleben arrangiert. Die Abzüge der Kleinbildkamera werden von Norbert Bersch selber entwickelt. Scheinbar zufällig zusammengesucht, ergeben sich lichtdurchlässige abstrakte Motive, denen eine Schlüssigkeit innewohnt, wie einem fertiggestellten Puzzle.Selbst die aus Japan stammende Glaskünstlerin Masami Hirohata, in Höhr-Grenzhausen lebend, beschränkt sich in dieser Ausstellung nicht auf ihre Glasobjekte, sondern sie ist mit zwei Wandobjekten vertreten. Die Kombination des exklusiven Werkstoffs Glas und edle Fotografie bereichert die Ausstellung lichte Schatten.